Körper mit Impfungen für Abwehr von Infektionskrankheiten trainieren

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lkw Wittmund.  Die Mitarbeiterinnen des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes des Gesundheitsamtes Wittmund haben im November 2019 die Impfbücher (oder Kopien) in allen 6. Klassen der Schulen im Landkreis Wittmund eingesammelt. Damit wollten sie auf fehlende Impfungen aufmerksam machen und an Auffrisch-Impfungen erinnern. Das teilt das Gesundheitsamt des Landkreises Wittmund mit.   Teilgenommen haben an der freiwilligen Impfbuch-Aktion im abgelaufenen Jahr 226 Schülerinnen und Schüler, das sind ca. 45% aller Sechstklässler im Kreisgebiet.Bei 198 Kindern (88% der Teilnehmenden) konnte das Gesundheitsamt einen vollständigen Impfschutz gegenüber Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Kinderlähmung, Hepatitis B, Masern, Mumps, Röteln und Meningokokken C feststellen. Bei 28 Kindern (12%) allerdings fehlten eine oder mehrere von der Ständigen Impfkommisssion (STIKO) empfohlene Impfungen. Bei neun Kindern (4%), die das Impfheft abgegeben haben,  war dabei die Impfung gegen Masern unvollständig oder gar nicht durchgeführt worden. Hinweis dazu: Ab März 2020 müssen alle Kinder bzw. Jugendlichen, die eine Schule besuchen, einen vollständigen Impfschutz gegen Masern vorweisen. Das hat der Gesetzgeber so neu geregelt.   Das Gesundheitsamt Wittmund empfiehlt außerdem eine Immunisierung gegen Humane Papillomviren (HPV) für alle Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren, spätestens bis zum Alter von 17 Jahren. Humane Papillomviren können Krebs verursachen – vor allem am Gebärmutterhals, aber auch am After, Penis und im Mund bzw. im Rachenraum. Von den etwa 12-jährigen Teilnehmern der Impfbuch-Aktion haben bereits 31 Jungen und Mädchen (14%) die Impfserie – zwei Impfungen im Abstand von ca. fünf Monaten – begonnen, 21 (9%) davon sogar schon abgeschlossen.     Die freiwillige Impfpass-Überprüfung richtete sich auch an die Lehrkräfte und übrigen Mitarbeiter/innen der beteiligten Schulen. Dieses Angebot haben 11 Personen wahrgenommen.   Alle Teilnehmer erhielten eine schriftliche Information über evtl. fehlende Impfungen und wann die nächste Auffrisch-Impfung ansteht.  Erfahrungsgemäß ist diese Impfbuch-Aktion für alle Beteiligten eine Erinnerung, jeweils ihren Impfstatus zu überprüfen. Dies betrifft  auch Familienmitglieder sowie Schüler/innen und Lehrkräfte, die das Impfheft nicht abgegeben haben. „So tragen möglichst viele dazu bei, sich selbst und ihre Mitmenschen vor ansteckenden und teils lebensbedrohlichen Krankheiten zu schützen“, betont das Gesundheitsamt.   Und so wirkt eine Impfung Bei einer Impfung werden dem Körper abgeschwächte oder abgetötete Krankheitserreger in kleinsten Mengen verabreicht, die keine echte Erkrankung verursachen. Das Immunsystem reagiert, indem es eigene Antikörper und Gedächtniszellen bildet. Bei einem Kontakt mit dem echten Erreger können die Antikörper und Gedächtniszellen die Erkrankung verhindern oder wesentlich abschwächen. Damit der Körper ausreichende Abwehrstoffe gegen eine bestimmte Infektionskrankheit bilden kann, muss er also „trainiert“ werden. Dazu müssen gegen einige Krankheiten mehrere Impfdosen verabreicht werden. Einige Impfungen schützen ein Leben lang, andere müssen bei Schulkindern, Jugendlichen und /oder Erwachsenen ein- oder mehrmals aufgefrischt werden. Ist die Impfrate hoch genug, können sich die Krankheitserreger nicht mehr ausbreiten. Die Geimpften sind geschützt und schützen gleichzeitig andere Menschen, die nicht geimpft werden können, zu nennen sind hier zum Beispiel junge Säuglinge, an Krebs erkrankte und schwer chronisch kranke Menschen.