Prickelndes zu Silvester – LAVES untersucht Schaumweine

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Prickelndes zu Silvester – LAVES untersucht Schaumweine

Ergebnisse: von sensorisch unauffällig bis Sekt, der kein Sekt ist

Das neue Jahr wird traditionell gern mit einem Glas Sekt begrüßt. Das beliebte Silvester-Getränk muss nicht nur natürlich prickeln, auch müssen Inhalt und Kennzeichnung stimmen. Darauf hat das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) nun insgesamt 109 Proben Schaumweine in seinem Lebensmittel- und Veterinärinstitut Braunschweig/Hannover untersucht. Im Fokus dieser Untersuchung standen die sensorischen Untersuchungen sowie die Kennzeichnung und Zusammensetzung. Analytisch wurden Kohlensäureüberdruck, Alkohol-, Zucker- und Säuregehalt bestimmt und die Produkte auf Konservierungsstoffe und Allergene geprüft.

Das Ergebnis: Sämtliche 109 Proben waren sensorisch ohne Mängel, also hinsichtlich Aussehen, Geruch und Geschmack.

Bei 26 von insgesamt 109 untersuchten Proben wurden hauptsächlich Kennzeichnungsmängel (22 Proben) festgestellt. Häufig handelte es sich um schlecht lesbare oder nicht in Deutsch angebrachte Allergenkennzeichnung, fehlende Geschmacksangaben (beispielsweise „trocken“) oder um zu kleine Schriftgrößen.

Bei den weiteren Mängeln handelte es sich um Zusammensetzung und Inhalte: Dabei wiesen beispielsweise Sektproben aus osteuropäischen EU-Staaten größere Mängel auf. Es handelte sich definitiv nicht um Sekt. In Deutschland ist Sekt der gebräuchliche Begriff für Qualitätsschaumwein. Die Untersuchungen ließen vermuten, dass es sich um Fruchtschaumwein – also einen Schaumwein, der aus anderen Früchten als Trauben hergestellt wird – handelt. Außerdem wurden als „Krimsekt“ bezeichnete Proben untersucht, die jedoch in der Europäischen Union hergestellt wurden. Dies ist rechtlich unzulässig. Diese Proben wiesen zudem einen zu geringen CO2-Überdruck auf. Sekt muss einen Kohlensäureüberdruck von mindestens 3,5 bar aufweisen.

Wie bei Wein gibt es auch bei Schaumwein geschützte Ursprungsbezeichnungen (g.U.). Diese spiegeln immer eine bestimmte Herkunft wider und die Erzeugnisse sind meistens nach traditionellen Methoden hergestellt. Sie werden in Frankreich oft als Crémant de.. (Loire, Alsace) bezeichnet, in Deutschland meist mit dem traditionellen Begriff Sekt b.A. (Sekt bestimmter Anbaugebiete). Auffällig war ein Sekt, den ein Weingut als Riesling Sekt Brut Cremant Mosel bezeichnet hatte. Die Begriffe Cremant, Mosel und Weingut stehen nur einem Sekt b.A. zu. Die hierfür erforderliche amtliche Prüfungsnummer fehlte.

Weitere Informationen zu den umfassenden Untersuchungsergebnissen finden Sie auf der LAVES-Homepage unter www.laves.niedersachsen.de