Start des Herzensprojekts der Sterneninsel Spiekeroog: Kooperation mit dem gleichnamigen Kinderhospizdienst „Sterneninsel e.V.“

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Hauptamtliche Mitarbeiterinnen des ©Sterneninsel e.V.

Start des Herzensprojekts der Sterneninsel Spiekeroog: Kooperation mit dem gleichnamigen Kinderhospizdienst „Sterneninsel e.V.“

Start des Herzensprojekts der Sterneninsel Spiekeroog:

Kooperation mit dem gleichnamigen Kinderhospizdienst „Sterneninsel e.V.“

Die vor kurzem zur Sterneninsel ernannte Nordseeinsel Spiekeroog ist ab sofort Teil einer besonderen Kooperationsgemeinschaft: Gemeinsam mit dem Pforzheimer Verein „Sterneninsel e.V.“, dessen wertvoller Beitrag im Kinder- und Jugendhospizdienst liegt, entwickelt die Insel ein Sozialprojekt, um erkrankte Kinder und Jugendliche oder deren Angehörige auch nach dem Verlust von Familienmitgliedern zu unterstützen. Auf der autofreien Insel im Wattenmeer soll bei einem Aufenthalt Abstand von den psychischen und physischen Belastungen ermöglicht werden. Die erste Reise der Kooperation findet aktuell bereits statt und setzt den Start für ein wichtiges Herzensprojekt.

Erst im August 2021 wurden die Inseln Spiekeroog und Pellworm im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer von der International Dark-Sky Association (IDA) aus Tucson, USA als Sterneninseln anerkannt. Auf Spiekeroog im Niedersächsischen Wattenmeer kann noch ein prächtiges Naturschauspiel beobachtet werden, denn hier erleben Besucher einen sternenreichen Nachthimmel bei nahezu natürlicher Dunkelheit. Bei der Namensfindung für das Projekt „Sterneninsel Spiekeroog“ wurden die Kooperationspartner auf den Verein „Sterneninsel e.V.“ aufmerksam, dessen wertvoller haupt- und ehrenamtlicher Kinder- und Jugendhospizdienst im Bereich Pforzheim und dem Enzkreis, Familien mit lebenslimitiert erkrankten Kindern und Jugendlichen sowie Kinder aus Familien mit Eltern begleitet, die eine lebenslimitierende Erkrankung haben.

Um mögliche Einschränkungen in der Wahrnehmung, besonders bei der Internet-Suche, zu vermeiden, entstand die Idee, die Namensgleichheit ganz bewusst und aktiv für einen guten Zweck zu nutzen. Generell ist der Begriff „Sterneninsel“ rechtlich nicht geschützt und beschreibt in der Astronomie eine Ansammlung oder Häufung eng zusammenstehender Sterne. Auch wenn die Bezeichnung weiterhin für die Dark-Sky-Aktivitäten auf Spiekeroog genutzt werden wird, soll die herausgehobene Stellung des wertvollen Vereins nicht gefährdet werden, damit die mit dem Begriff verbundene Kinder- und Jugendbetreuung in so schweren Fällen nicht im Laufe der Zeit in den Hintergrund rückt.

Inhalte des besonderen Sozialprojekts

Das Ziel der Kooperationsgemeinschaft soll es sein, den Kindern oder Erwachsenen einen Aufenthalt auf Spiekeroog zu ermöglichen, um auf der Insel neue Ressourcen zu mobilisieren, Abstand von den körperlichen und seelischen außergewöhnlichen Belastungen zu bekommen und in der Ruhe und Abgeschiedenheit der Nordseeinsel die Gelegenheit zu haben, die eigene Mitte wiederzufinden. Eine erste Reise in diesem Zusammenhang findet aktuell seit dem 24. Oktober statt und geht bis zum 31. Oktober. Bei den Projektverantwortlichen und den Spiekerooger Beherbergungsbetrieben stieß die Idee sofort auf große Begeisterung, in diesem Projekt mitzuwirken.

Als einer der Hauptverantwortlichen des Sterneninselprojekts vereinbart die Inselgemeinde Spiekeroog mit den lokalen Beherbergungen verschiedene Zeiträume, in denen Betroffene für einen Urlaubsaufenthalt aufgenommen werden können.

Die Nordseebad Spiekeroog GmbH hat sich außerdem dazu bereit erklärt, die Schiffsüberfahrt zu übernehmen. Teilnehmer und Teilnehmerinnen erhalten vom Nationalparkhaus Wittbülten zudem einen kostenlosen Eintritt in das Umweltbildungszentrum. Weitere ortsansässige Akteure sollen noch folgen.

Im Voraus werden vom Team des „Sterneninsel e.V.“ vom Verein begleitete Personen und/oder Betreuer vorgeschlagen, die unter Berücksichtigung vereinsinterner Kriterien für einen Aufenthalt auf Spiekeroog in Frage kommen. Dem Team des ambulanten Kinder- und Jugendhospizes ist es ein Anliegen, dabei zu helfen, dem Leben nicht nur Tage zu geben, sondern den Tagen auch ein erlebbares Leben zu schenken. Geplant sind derzeit ein bis zwei Maßnahmen pro Jahr, wobei der Inselaufenthalt, wenn möglich außerhalb der Hauptreisezeiten erfolgen soll, um eine Beherbergung zu ermöglichen. Die Gemeindeverwaltung vereinbart unter Beteiligung der DeHoGa-Ortsgruppe Spiekeroog mit den in Frage kommenden Beherbergungsbetrieben den Umfang der kostenfrei angebotenen Unterkünfte. Die gleichmäßige Verteilung der freien Plätze soll umlaufend für alle anbietenden Betriebe erfolgen.

Um die Verbindung der namensgleichen Projekte auch online zu unterstreichen, wird zudem auf den Homepages ein wechselseitiger Verweis durch Verlinkungen stattfinden, um Besuchern der Websites die Vorteile der Aktivitäten beider „Sterneninseln“ aufzuzeigen und gleichzeitig betroffenen Familien sowie deren Angehörigen und Betreuungskräften eine Auszeit vom belastenden Alltag zu erleichtern. Die neue „Sterneninsel Spiekeroog“ Website, die derzeit aufgebaut wird, wird somit zielgerichtet auf die Arbeit des Vereins aufmerksam machen.

Das Kooperationsprojekt hat zunächst eine Laufzeit von 5 Jahren und soll während der Umsetzungsphase fortlaufend evaluiert werden. Hierbei werden Erfahrungen und Ablauforganisationen geprüft, inwieweit dieses wertvolle Projekt ohne Schwierigkeiten weitergeführt werden kann.

Spiekeroog gehört zu den ostfriesischen Inseln im niedersächsischen Wattenmeer, hat eine Fläche von 18 Quadratkilometern und zählt ungefähr 800 Einwohner. Das staatlich anerkannte Nordseeheilbad verfügt über einen kilometerlangen feinen Sandstrand, kleine Wäldchen, eine reizvolle Dünenlandschaft und einen idyllischen Dorfkern. Auf der grünen Insel trübt nichts den unbeschwerten Naturgenuss, denn Spiekeroog ist autofrei.

Gegründet im Jahr 1924, steht die Nordseebad Spiekeroog GmbH seit knapp 100 Jahren für ein authentisches, nachhaltiges, natürliches sowie qualitativ hochwertiges Urlaubserlebnis. Als Teil des UNESCO-Welterbes Wattenmeer folgt die Insel ihrem grünen Leitbild und verfolgt das Ziel, Vorbilddestination in den Bereichen Tourismus, Mobilität, Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu werden. Eigens für die Umsetzung der Projekte initiiert, stehen auf der Agenda unter dem Motto „Nachhaltigkeitsinitiative Spiekeroog“ verschiedene strategische Ziele, die bis 2022 erreicht werden sollen: Neben dem Erhalt und der Entwicklung des natürlichen Lebensraums auf Spiekeroog hat auch der Ausbau nachhaltiger Inselangebote oberste Priorität. Zu den umweltschützenden Initiativen zählen unter anderem die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Spiekerooger Strandhalle, Solaranlagen auf den Zeltplätzen, Strandmüllboxen, ein ganzheitliches Pfandbechersystem, Ökostrom sowie die Installation von Boden-Aschenbechern.