Umweltkampagne „Trenn Dich korrekt“ geht weiter. Prominente unterstüzten die Maßnahme. Erfolgskontrolle in Koopertation mit der RWTH Aachen

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Großefehn/Aurich. Der Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Aurich (AWB) und die landkreiseigene Entsorgungsgesellschaft MKW – Materialkreislauf- und Kompostwirtschaft GmbH & Co. KG haben die Aufklärungskampagne „Trenn Dich korrekt“ ins Leben gerufen, um Bürgerinnen und Bürger für die umweltgerechte Entsorgung von Bioabfällen zu sensibilisieren.


Hintergrund ist der starke Fremdstoffanteil im Biomüll, was sowohl ein Verwertungsproblem als auch eine mögliche Belastung der Umwelt durch Mikroplastik darstellt. Zu den regelmäßigen Fehlwürfen zählen insbesondere Mülltüten aus Kunststoff oder vermeintlich kompostierbarem Biokunststoff, Verpackungen, aber auch Glas, Textilien, Metalle und Hygieneprodukte.


Bei der Bioabfallbehandlung im Landkreis Aurich wird ein Teil der Abfälle zu Biogas vergoren und energetisch genutzt. Ein weiterer Teil wird zu hochwertigem Kompost verarbeitet und hauptsächlich in der Landwirtschaft zur Bodenverbesserung und Düngung eingesetzt. Die Aussortierung der Fehlwürfe in den Behandlungsanlagen der MKW geht mit einem hohen Arbeits- und Kostenaufwand einher. „Wenn die Sortiervorgaben nicht eingehalten werden, kann zu stark mit Fremdstoffen belasteter Kompost nur noch kostenintensiv als Restmüll entsorgt werden“, erklärt Hans-Herman Dörnath, Leiter der Abfallwirtschaft im Landkreis Aurich.


Die von der Abfallberatung des Landkreises Aurich gemeinsam mit der Agentur FECHT entwickelte Kampagne „Trenn Dich korrekt“ klärt über eben dieses Thema auf. Zur Wiedererkennung wurden sowohl ein Logo in Form einer Biotonne als auch der eingängige Claim „Trenn Dich korrekt“ entwickelt. Die Kampagne ist bereits Anfang des Jahres mit einer Doppelseite im diesjährigen Abfall- und Umweltratgeber gestartet.
Vor allem über ständig ausgebaute Plakataktionen wie die Beklebung der Abfuhrfahrzeuge, Bauzaunbanner und Poster an den Wertstoffhöfen und anderen Stellen im Landkreis Aurich sowie über Tonnenaufsteller mit Infomaterialien, sogenannten „Checkpoints“, die unter anderem im Einzelhandel und an Verwaltungsstandorten zu finden sind, soll zunächst die Aufmerksamkeit für das Thema geweckt werden. Dabei helfen vor allem Testimonials mit einem regionalen Bezug zu Ostfriesland und zum Teil weit überregionaler Bekanntheit. Neben Pro 7-Reporter Harro Füllgrabe, Ossiloop-Moderator Heino Krüger und Landrat Olaf Meinen konnte jetzt auch Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf für den guten Zweck gewonnen werden. Weitere werden folgen.


Zusätzliche Aufmerksamkeitsbringer sind kurze Spots, die auf Bildschirmen der Frisia-Fähren zwischen Norddeich und den Nordseeinseln Juist und Norderney und an den Fähr-Terminals gezeigt werden. Mit den etwa drei Millionen Passagieren im Jahr werden damit nicht nur Bürgerinnen und Bürger des Landkreises, sondern auch die wichtige Zielgruppe der Feriengäste erreicht.


Tiefergehende Informationen zur korrekten Entsorgung des Biomülls, viele Tipps, Tricks und Hintergründe sind über die Internetseite www.trenndichkorrekt.de, die Abfallberatung und das Informationsfaltblatt zur Kampagne erhältlich. Letzteres ist zum Beispiel den „Checkpoints“ zu entnehmen, wird aber auch gezielt an Kunden der Wertstoffhöfe und zukünftig auch an Neubürger über viele Steuerämter verteilt. Geplante Infostände auf Messen wie den MKW-Aktionstagen, an Markttagen oder in Supermärkten können aufgrund der außergewöhnlichen Corona bedingten
Gefährdungslage und des bis vor Kurzem verordneten Lockdowns ihre Wirkung erst zukünftig vollständig entfalten.


Um den Erfolg der Kampagne zu überprüfen, werden die zur Abfuhr bereitgestellten Biotonnen unter anderem mittels Metalldetektoren an den Abfallsammelfahrzeugen genauer überprüft. Darüber hinaus wurde ein gemeinsames Forschungsprojekt der MKW mit der RWTH Aachen und anderen Partnern herangezogen, welches eine Analyse der Bioabfallqualität über einen längeren Zeitraum ermöglicht. Ein Baustein dieses Projektes stellt die Überprüfung der Bioabfall-Qualität, unter anderem aus den verschiedenen Gebieten des Landkreises, dar. „Dementsprechend kann künftig auch der Einsatz der Detektoren noch gezielter gesteuert werden“, so Dörnath.


Für Auffälligkeiten oder Verstöße bei der Abfallentsorgung hat sich die Abfallwirtschaft für ein Kartensystem entschieden. Bei erstmaligen Auffälligkeiten erhalten Bürgerinnen und Bürger eine gelbe Karte an ihrer Biotonne – eine Leerung findet jedoch statt. Tritt diese Auffälligkeit erneut auf oder ist die Tonne übermäßig stark fehlbefüllt, wird eine rote Karte hinterlassen – eine Leerung findet in diesem Fall nicht statt. Eine erneute Leerung ist dann erst bei der nächsten Abfuhr wieder möglich, sofern Fehlwürfe aus der Tonne entfernt wurden. Nur so sei eine effektive Erfolgskontrolle möglich, schließt Dörnath ab.