Wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer besseren Bahnanbindung ist gemacht

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Friesland/Wittmund/Wilhelmshaven. Eine bessere Verbindung in die Region durch eine gute Anbindung an den Fernverkehr – das fordern die politischen und wirtschaftlichen Vertreter aus den Landkreisen Friesland und Wittmund sowie aus der Stadt Wilhelmshaven seit langem. Nun konnte ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Fernverkehrsanbindung gemacht werden. In einer Videokonferenz mit dem parlamentarischen Staatssekretär Enak Ferlemann manifestierten die Landräte Sven Ambrosy und Holger Heymann sowie Oberbürgermeister Carsten Feist ihre Forderung. Unterstützung gab es dabei von Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies, der Bundestagsabgeordneten Siemtje Möller, VEJ-Geschäftsführer Tilli Rachner sowie Vertretern der regionalen Wirtschaftsverbände.

 

Im Sommer dieses Jahres hat der Bundesverkehrsminister den langfristigen Zielfahrplan für den deutschen Eisenbahnverkehr, den „Fahrplan 2030+“ vorgestellt. Ziel des sogenannten Deutschlandtaktes ist es, die Schieneninfrastruktur für diesen Fahrplan maßgeschneidert auszubauen und damit die Fahrgastzahlen im Schienenpersonenverkehr zu verdoppeln. Anders als bis dato vorgesehen, ist in dem neuen Entwurf nun auch eine optionale Fernverkehrsanbindung nach Wilhelmshaven vorgesehen.

 

Die Vertreter des Bundesverkehrsministeriums erläuterten in der Videokonferenz, dass der Entwurf für den Deutschlandtakt einen umfangreichen Ausbau des Personenverkehrs zwischen Wilhelmshaven und Oldenburg vorsieht. Ziel ist, dass in der Regel alle halbe Stunde ein Zug zwischen den beiden Oberzentren pendelt. Dieses Angebot soll ein gemeinsames Angebot aus Fern- und Nahverkehrszügen sein. Die weiterführenden Züge werden dabei einmal je Stunde über Oldenburg hinaus nach Bremen und Hannover, alle zwei Stunden weiter in Richtung Ostdeutschland verkehren.

 

Technische Voraussetzungen sind unter anderem die zurzeit in Vorbereitung sich befindende Elektrifizierung der Bahnstrecke Wilhelmshaven – Oldenburg und entsprechende technische Voraussetzungen bei den einzusetzenden Zügen. Diese Punkte müssen schnell angegangen werden, um möglichst bald zu einem Fernverkehrsanschluss der Region kommen zu können.

 

„Das ist ein kraftvolles Signal aus dem Bundesverkehrsministerium“, zeigt sich Wilhelmshavens Oberbürgermeister Carsten Feist mit dem Ergebnis der Videokonferenz zufrieden. „Unsere Anstrengungen, unserem Anliegen nach einer besseren Anbindung Gehör zu verschaffen, haben sich gelohnt.“ Frieslands Landrat Sven Ambrosy ergänzt: „Die Region wird künftig nicht mehr vom Bahnverkehr abgehängt, sondern im deutschlandweiten Fahrplan eine Rolle spielen. Gerade für eine touristisch geprägte Region ist es in Zeiten, in denen auch bei der Wahl des Transportmittels Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit immer wichtiger werden, von enormer Bedeutung, mit der Bahn gut erreichbar zu sein.“ „Doch nicht nur die Touristen und diejenigen, die bei uns mit dem Tourismus ihr Geld verdienen, werden davon profitieren“, ist sich Wittmunds Landrat Holger Heymann sicher. „Auch für die Menschen, die hier leben, ist das ein großer Zugewinn. Schließlich sind auch sie dann deutlich besser deutschlandweit angebunden und haben kürzere und komfortablere Wege.“

 

 

Die Umsetzung dieses Fahrplankonzeptes soll eng mit der für den Schienenpersonennahverkehr zuständigen niedersächsischen Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) abgestimmt werden. Von daher vereinbarten die Teilnehmer der Videokonferenz für den Anfang des kommenden Jahres, zu einer Besprechung mit der LNVG zusammenzukommen, um die Planungen für den Fernverkehr und für den Nah-/Regionalverkehr gemeinsam auf den Weg zu bringen.