Ostgroßefehntjer Wehr für Einsätze aller Art gut gerüstet

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Die Gewählten, Ernannten, Beförderten, der Geehrte, die Gäste sowie die Führung der Feuerwehr

27 Einsätze, 30 aktive Mitglieder in der Einsatzabteilung, zahlreiche neue Einsatzmittel – Ortsbrandmeister Bernd Gröger zog kürzlich auf der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Ostgroßefehn Bilanz.
Zu zwölf Feuern wurde die Wehr im vergangenen Jahr gerufen. Neben zahlreichen Kleinbränden wurden die Kameradinnen und Kameraden unter anderem auch bei einem Großbrand im Sommer in Aurich-Oldendorf unterstützend tätig. Bei einem ansässigen Entsorgungsbetrieb war eine Schredderanlage in Brand geraten, das Feuer drohte auf mehrere Betriebshallen überzugreifen.
Ebenfalls zwölfmal musste die Wehr im Bereich der technischen Hilfeleistung tätig werden. In Erinnerung bleiben wird vielen Mitgliedern dabei ein Einsatz im August. Im Rahmen einer gemeinsamen Säuberungsaktion sind zahlreiche Großefehntjer Feuerwehren gemeinsam mit ansässigen Vereinen am Timmeler Meer tätig geworden. Dort waren im August tausende Muscheln verendet, deren Kadaver an das Ufer des Sees sowie der anliegenden Kanäle gespült wurden. Insgesamt waren etwa achtzig Einsatzkräfte über Stunden mit Keschern, Eimern und Booten unterwegs.
Über diese Einsätze hinaus wurden die Einsatzkräfte bei einer Brandsicherheitswache aktiv und wurden zweimal zu Falschalarmen gerufen. In der Summe waren somit 27 Einsätze im Jahr 2019 zu zählen. Zum Vergleich: 2018 wurden die Kräfte noch zu 39 Einsätzen gerufen. Gröger zeigte sich froh über die rückläufige Einsatzzahl.
Um für das Einsatzgeschehen gut gerüstet zu sein, wurde auch im vergangenen Jahr wieder besonderes Augenmerk auf umfangreiche Ausbildungs- und Übungsdienste gelegt. Über die regelmäßigen Dienstabende hinaus hatten die Kameradinnen und Kameraden der Wehr etwa im April die Gelegenheit, bei einer Großübung in Ostgroßefehn ihr Können unter Beweis zu stellen. Gemeinsam mit zahlreichen anderen Feuerwehren der Gemeinde und des Landkreises galt es, gleichzeitig einen Hallenbrand sowie einen Verkehrsunfall, bei dem Gefahrgut beteiligt war, abzuarbeiten. Mit über 200 beteiligten Kräften von Feuerwehr und Rettungsdienst war dies wohl eine der größten Übungen der letzten Jahre im Gemeindegebiet, stellte Gröger fest.
Für eine weiterhin moderne technische Ausrüstung sorgten mehrere Neuanschaffungen. So verfügt die Wehr fortan unter anderem über eine Schmutzwasserpumpe, ein neues Hohlstrahlrohr mit Gelenk sowie ein Spineboard zur Rettung verunglückter Personen, bei denen eine Wirbelsäulenverletzung nicht auszuschließen ist.Die Anwendung sämtlicher Ausrüstungsgegenstände wurde insbesondere auch auf den besuchten Lehrgängen erlernt und vertieft. So waren die Mitglieder sowohl auf Kreis- als auch auf Landesebene aktiv und nahmen an zahlreichen Seminaren und Fortbildungen teil. Erstmals konnte im vergangenen Jahr eine Schulung zum Thema Türöffnungen besucht werden. Außerdem nahmen mehrere Mitglieder die Gelegenheit wahr, im Rahmen einer Heißausbildung in einem befeuerten Container den Innenangriff zu üben.
„Vertrauen und Kameradschaftlichkeit sind unbedingte Voraussetzung für einen reibungslosen Ablauf im Einsatz“, erklärte Gröger. Für ein gesundes Miteinander organisierten die Mitglieder der Wehr daher wieder viele Aktionen außerhalb des regelmäßigen Dienstbetriebs. Besondere Erwähnung fand hierbei die Fahrradtour mit anschließender Bootsfahrt auf der MS Gretje. Doch auch eine Fahrt zum Hamburger Weihnachtsmarkt und die Organisation der Nikolausverknobelung dienten dem Aufbau kameradschaftlicher Bindungen.
Die beabsichtigte Zusammenlegung mit der Feuerwehr Aurich-Oldendorf wird weiterhin vorangetrieben. Drei Sitzungen des dafür eingesetzten Arbeitskreises haben 2019 stattgefunden. Hierbei wurden die Rahmenbedingungen sowie Einzelheiten zu der Fahrzeugausstattung sowie einem neuen Gerätehaus erörtert. Auch 2020 wird die Fusion mit Nachdruck weiterverfolgt werden, so Gröger.
Zum Jahresende zählte die Wehr 30 aktive Kameradinnen und Kameraden in der Einsatzabteilung. Hinzu kommen 19 Mitglieder in der Jugendabteilung, 17 Mitglieder in der Kinderfeuerwehr sowie sieben Mitglieder in der Seniorenabteilung.
Jugendwart Ihno Saathoff berichtete über die Unternehmungen der Jugendfeuerwehr. Traditionell nahm man am gemeinsamen Zeltlager der Jugendfeuerwehren der Region teil und nächtigte eine Woche lang in Weener. Daneben sammelte man zum Jahresanfang die ausgedienten Weihnachtsbäume der Ortschaft und verbrannte diese bei einem geselligen Osterfeuer. Ein Besuch der Weihnachtsmarktes sollte auch 2019 nicht fehlen.
Davon, dass auch die Kinderfeuerwehr äußerst aktiv war, konnte Kinderfeuerwehrwartin Janine Hauser überzeugen. Auch die Kleinsten der Wehr nahmen an einem gemeinsamen Zeltlager in Uthwerdum teil. Daneben veranstalte die Kinderfeuerwehr regelmäßige Dienstabende, bei denen den Mitgliedern spielerisch die Aufgaben der Feuerwehr nähergebracht wird.
Folgende Posten und Ämter standen zur Wahl:

  • Gruppenführer: Jens Christians (Wiederwahl)
  • Jugendwart: Ihno Saathoff (Wiederwahl)
  • Stv. Jugendwart: Timo de Vries (Wiederwahl)
  • Kinderfeuerwehrwartin: Janine Hauser (Wiederwahl)
  • Stv. Kinderfeuerwehrwartin: Shirley Herlin (Wiederwahl)
  • Schriftführer: Tarek Hauser
  • Sicherheitsbeauftragter: Julian Papke
  • Getränkewart: Timo Schoone
  • Zeugwartin: Hanna Behrends
  • Weitere Mitglieder des Festausschusses: Marcel Lücht und Timo de Vries

Über Ernennungen bzw. Beförderungen konnten sich folgende Mitglieder freuen:

  • Tarek Hauser ernannt zum Feuerwehrmann
  • Julian Papke befördert zum Oberfeuerwehrmann
  • Christian Röben befördert zum Ersten Hauptfeuerwehrmann
  • Tobias de Vries ernannt zum Löschmeister
  • Jens Christians ernannt zum Löschmeister
  • Ihno Saathoff befördert zum Oberlöschmeister
  • Thorsten Mennenga befördert zum Ersten Hauptlöschmeister

Eine besondere Aufmerksamkeit wurde dem Mitglied Joachim Peters zuteil. Er erhielt eine Ehrung für seine vierzigjährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr. Am 1. Juli 1979 trat er in die Jugendfeuerwehr der Stadt Wiesmoor ein. Nachdem er in der dortigen Wehr bis 1999 Mitglied der Einsatzabteilung war, wechselte er zur Ostgroßefehntjer Feuerwehr. Hier bekleidete er unter anderem die Ämter des Gerätewarts sowie der Gruppenführers. Nach Gründung der örtlichen Jugendfeuerwehr war Peters neun Jahre deren Jugendwart. Ortsbrandmeister Gröger dankte Peters für dieses außerordentliche Engagement. Besonders freute sich der stellvertretende Kreisbrandmeister Uwe Behrends, diese Ehrung als Vertreter der Kreisfeuerwehr vornehmen zu können. Gemeinsam mit Peters gehörte er seinerzeit der Wiesmoorer Jugendfeuerwehr an. „Es ist für mich eine ganz besondere Freude, dich heute ehren zu dürfen“, so Behrends. „Das hätte vor vierzig Jahren wohl keiner von uns beiden gedacht.“
Die anwesenden Gäste, darunter Gemeindebürgermeister Erwin Adams, Vorsitzendes des Ausschusses u. a. für den Feuerschutz Wolfgang Dirksen, Ortsbürgermeister Friede Schoone und Pastorin Imke Scheibling, dankten der Wehr für ihren selbstlosen Einsatz. Allseits zeigte man sich glücklich über die stets reibungslose Zusammenhalt und den jederzeitigen Rückhalt.

Quelle: Kreisfeuerwehrverband Aurich e.V.